Dienstag, 2. April 2013

Tiritiri Matangi

Ich bin zurück von der Insel !

Gestern Abend sind wir von Tiritiri zurückgekommen. Ich war ziemlich groggy. Ihr werdet sehen warum ;-)

Freitag früh sind Michi und ich von Auckland aufgebrochen, um bis Montag auf Tiritiri, einer Insel ca 30 km nördlich von Auckland ein "working weekend" zu verbringen. Milly hatte Dienst und ist am Sonntag nachgekommen. Ich habe das bei meinem letzten Aufenthalt in NZ schon einmal mitgemacht,  das war allerdings im Oktober und nachts noch ziemlich kalt. Für alle, die nicht wissen, was auf der Insel los ist, einige Sätze dazu.
Tiritiri ist eine Vogelschutzinsel. Es gibt zwar einige Gebäude dort, Häuser für die Ranger, einen Shop, ein Gästehaus und dann Geräteschuppen und natürlich den Leuchtturm, aber ständig dort sein, ist nur dem/den Rangern vorbehalten. Jeden Morgen um  9.30 Uhr fährt eine Fähre vom Festland auf die Insel, Fahrtzeit etwa eine halbe Stunde, und bringt Touristen, die über die Insel wandern und Pflanzen und Tiere beobachten können. Um 15.30 Uhr fährt die Fähre mit den Touristen zurück. Wir waren im Gästehaus untergebracht, um dort zu übernachten. Das Gästehaus bietet Platz für 18 Leute, die sich rechtzeitig anmelden müssen, denn diese Wochenenden sind schnell ausgebucht. Sie sind auch nur Mitglieder des Unterstützungsvereins vorbehalten, zu dem auch ich gehöre ;-)
Das Wetter war angenehm.
Die Leute, die diesmal dabei waren (die Zusammensetzung ändert sich natürlich immer ein wenig) war für mich zum größten Teil neu. Nach der Ankunft mus man zum Leuchturm hochwandern. Das Gepäck wird zum Glück mit einem Wagen abgeholt, denn man muss alles mitbringen, es gibt hier nichts zu kaufen. Der Shop ist nur ein kleiner Geschenkeladen für die Touris, also Essen und Trinken, Bettwäsche bzw. Schlafsack... für 4 Tage!
Nachdem man seine Betten bezogen hat und alles ausgepackt ist, gehts direkt mit der Arbeit los.

Blick vom Starthafen, Gulf Habour, Richtung Auckland im Hintergrund.

 Unsere Fähre ein Katamaran

 Der Jachthafen von Gulf Habour

 Ein erster Blick auf die Insel :-)

 Der Anlagesteg von Tiritiri

Auf dem Weg zum Leuchtturm ein Blick auf Rangitoto, eine Vulkaninsel unmittelbar vor Auckland.

 ...und auf Auckland


 Am Leuchtturm angekommen (rechts daneben das Haus des Rangers) gehts zum traumhaft gelegene Gästehaus etwas unterhalb.



Die nächsten beiden Bilder zeigen die Unterkunft für den Sommerranger, an deren Herstellung ich beim letzten Mal beteiligt war :-)
Stolz!
Unser erster Arbeitsauftrag lautete (wir werden immer in verschieden große Gruppen eingeteilt, je nach Anforderung): einen ziemlich steilen Weg zu Fisherman´s Bay in der Mitte von losem Material zu befreien. Hier wurde dann Schotter aufgebracht und festgerüttelt, die Seiten wurden mit Rasensamen eingesäht, um ein Runterspühlen des Erdreichs zu verhindern. Auch hier wirds irgendwann wieder anfangen zu regnen und dann würde der steile weg schnell glitschig und unbegehbar.

Der Freitagnachmittag war somit ausgefüllt.
Zurück an unserem Haus hab ich gleich mal ein paar Vogelfotos gemacht.
Auf den beidne ersten Bildern ist jeweils ein Bellbird zu sehen. Sie suchen Nektar und fressen Früchte. Hier in großen Rosmarinbüschen.



 Das ist ein Pukeko. Ein schon ziemlich großer Vogel mit ca 50cm Körperlänge und langen Beinen mit riesigen Füßen ;-). Er kann fliegen, was hier in NZ ja viele Vögel nicht (mehr) können. Diese Vögel sieht man auch sonst in NZ sehr häufig.

 Hier ein Sattleback. Der Name ist auf seinen braunen Sattel zurückzuführen. Er ist etwas größer als eine Amsel und er gehört zu denVögeln, die recht selten geworden sind. Sie leben nur noch auf einigen Inseln  und Naturschutzgebieten. Es gibt nur noch ca. 6500 Exemplare.


 Das ist ein Rosella (Sittichart), die in Australien beheimatet ist. Sie wurden nach NZ gebracht und in Käfigen gehalten. Aber viele sind entkommen und fühlen sich in der freien Natur nun auch in NZ sehr wohl ;-)
Die gibts auch in Michis Garten !

 Die Brown Quail (eine Art Wachtel) existiert in kleinen Populationen nur noch im Norden der Nordinsel und auf Tiritiri.

Dann unser erstes Abendessen.
Jeder hat was zu Essen mitgebracht oder schon zuhause angefertigt. Einer der Männer schmeißt den Grill an, alle anderen Sachen Salate, Aufläufe ..... aus aller Welt werden in der Küche aufgebaut, sodass sich jeder von allem nehmen kann. Wir sind nämlich von der Abstammung her bunt gemischt ;-).Draußen wird dann an einem langen Tisch gegessen. Es gibt immer wieder etwas anderes und alles ist kostlich ! Es war bei mir noch vom letzten Mal in bester Erinnerung. ;-)



 Die Muscheln hatte Cathy, die nach der Arbeit noch schnell schwimmen war, von einem Felsen mitgebracht. Also superfrisch und riesen groß. Lecker !

Die Taube beobachtet uns beim Essen. Es ist ein Kereru, den es nur in NZ gibt. Ein Brocken mit über 1/2 m Körperlänge und fast 1 kg Gewicht. Sein bunt schillerndes Gefieder kommt bei dem Abendlicht nicht so richtig zur Geltung.

Zu späterer Stunde wurde drinnen auch noch musiziert :-)


Der Samstag war geprägt von harter Arbeit. Die Gruppe war groß, denn es galt einen größeren Wegabschnitt im Wald abzureißen und zu erneuern.



In der Mittagspause konnte ich noch diese kleine Singdrossel knipsen.



Am späten Nachmittag haben Michi und ich noch die alten Bretter auf einen Brennplatz gefahren (er hat nämlich die Erlaubnis eins der Fahrzeuge zu fahren ;-), verbrannt wird aber erst, wenns wieder regnet, sonst steht bei dieser Trockenheit gleich die ganze Insel in Flammen).
Dabei sind wir dieser Takahe-Familie begegnet. Sie waren auch ganz zutraulich wie Greg. Wahrscheinlich dachten sie, wir bringen Futter mit. Ein Junges hatte ich zuvor auch noch nicht gesehen. Es hat noch keinen roten Schnabel und das Gefieder ist auch noch nicht so bunt.
Es handelt sich hierbei um den South Island Takahe. Der North Island Takahe ist ausgestorben und von diesen hier gibt es weltweit (na ja es gibt sie ja sowieso nur in NZ ;-)) nur noch, oder wieder 230 Tiere. Sie galten eine ganze Zeit lang auch als ausgestorben bis 1948 auf der Südinsel im Dschungel einige Exemplare entdeckt wurden. Es wurde sofort ein Überlebens- und Aufzuchtprogramm gestartet mit Höhen und Tiefen. Heute gibt es einige wenige Stellen wo sie geschützt leben können und ihre Jungen -1 bis 3sehr selten- auch wieder selbst aufziehen können. Die Jungen bleiben 2 Jahre bei den Eltern. Greg war eine Handaufzucht und deshalb besonders zahm. Er ist im letzten Jahr mit fast 20 Jahren gestorben.











Am Sonntag gings mit einer neuen Gruppe (Alison, Roger, Michi und ich) an die Northeast Bay. Dort sollten wir eine gestiftete Bank aufstellen. Dazu mußte Erde ausgehoben und planiert werden, dann Löcher für die Bankbeine mit einem Erdbohrer gebohrt werden, die dann wiederum mit Beton ausgegossen wurden, und schließlich wurde die ganze Bodenplatte betoniert und die Oberfläche sauber abgezogen und glattgerieben. Ein gigantischer Arbeitsplatz !!








Den Beton für die Beine hatten wir in der Schubkarre angemischt. Der für die Bodenplatte mußte weiter oben mit der Mischmaschine gemacht werden und dann mit der Schubkarre den steilen Berg hinuntergefahren werden. Das war eine ganz schön schweißtreibene Angelegenheit. Aber der Tag war trotzdem wunderschön.

Für Montag war Regen vorhergesagt. Es hat vielleicht auch irgendwo geregnet aber nicht auf Tiritiri. ;-). Der letzte Tag steht jedem zur freienVerfügung. Wenn einer an seinem Projekt weiter machen will, gerne, aber genauso gut ist es, wenn man etwas anderes unternimmt. Wir hatten unser Projekt ja gestern fertig bekommen. Roger wollte heute nur noch die Schalbretter abnehmen und einige Fotos machen.

Michi hatte sich vorgenommen um die Insel zu schwimmen. Bei seinem letzten working weekend hatte er aufgrund des kalten Wassers nach der  Hälfte abbrechen müssen. Das war im NZ-Winter gewesen. Heute war es warm das Meer glatt, kaum Wind, also die Bedingungen ideal. Es sollte aber jemand mit dem Kajak mitpaddeln. Ich traute mir das alleine nicht zu, weil ich sowas noch nie gemacht hatte. Schließlich sagte Alison zu. Sie wollte aber auch nicht allein paddeln. Da hab ich mich dann bereit erklärt mitzumachen. Es war für mich bestimmt die gleiche Herausforderung wie für Michi. :-).
Wir haben es beide geschafft :-)))) unter 2 Stunden. Alison natürlich auch, sie ist eine geübte Fahrerin. Die Strecke betrug 6,5 - 7 km.













Es war ein erfolgreiches Wochenende mit super Wetter und netten Leuten, gutem Essen, angenehmen Gesprächen und viel Gemeinschaft. Einfach schön.






1 Kommentar:

  1. Hallo Astid.
    über die Osterfeiertag hatte ich endlich Zeit und Gelegenheit deine tollen und interessanten Berichte zu lesen und die schönen Fotos anzuschauen. Du machst das richtig gut!!!
    Ich grüße dich und deine Familie ganz herzlich aus dem immer noc kalten Deutschland, in dem es einfach nicht Frühling werden will.
    Liebe Grüße
    Ruth

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